Der Spann deines Fußes

Deine Schenkel sind Fleisch von dieser Welt
geschmückt mit linierter Seide.
Wie der Bogen des Fußes die Spannung hält
und sich wie in spielendem Tanze gefällt,
ich seh’s unterm wehenden Kleide.

Deine Brauen verlaufen wie Sicheln rund,
darunter die Augen mich schätzen.
Mir schmeichelt der seidene Glanz auf dem Mund,
er wird sich mir öffnen und mich meinen und
mir sagen, du kannst mich verletzen.

Von den Schultern zur Taille und Hüfte, nie
sah ich je vergleichbare Anmut.
Deine Stimme versprach mir die Utopie,
war Beben und Locken und Poesie
und war doch irden und klang gut.

So widmete ich mich dem Meridian,
der aufglühte in deiner Mitte.
Es entzündete warm sich mein eigener Span
wie aus Kienholz. Und fast war es da schon getan,
wir folgten der uralten Sitte.

BegehrMichael Domas