Geben und Nehmen

Lass, indem du meine Sehnsucht stillst,
die deine wecken. Nimm als Gabe
mich, den du mit schöner Selbstsucht willst.
Zu deinen Zwecken nutz mich, labe

dich an meiner Dienstbarkeit. Bedenk
das fleischlich Schauspiel, das ich biete!
Mach zu eigen dir das rar Geschenk,
noch keiner, der so vor Dir kniete.

Dann soll sich zeigen: Nehmen oder Geben,
ununterscheidbar wird das für uns beide,
und unvermeidlich wird, was Lust ist, Liebe
werden.

Das ist ein Reigen! Wir müssen nichts erstreben,
uns nichts verschweigen, zeugen sich die Eide
auf uns doch in den Eingeweiden, da uns Triebe
erden.

BegehrMichael Domas