In deinen Daunen

Wie das Wilde und das Zarte,
aller Gegensatz sich paarte,
Glanz und Anschein, Friede, Drang,
Licht und Dämmrung, Stieg und Hang,
kann ich nicht genug bestaunen.

Anfangs waren wir fast schüchtern,
von Dir berauscht, gab ich mich nüchtern,
wollt behutsam Dich beginnen,
stille sein und mit Dir innen
flüstern nur und lauschend raunen.

Dann ließ ich mich geh'n und treiben,
Deine Lust mich einverleiben,
bis uns schäumten hoch die Wogen
und wir wurden eingesogen
der Gezeiten Spiel und Launen.

Wie wir wankten, fielen, stiegen,
all das Ranken, Recken, Schmiegen,
wie wir miteinander tobten –
das noch vor dem Morgen lobten
meines Blutes tausend Faune.

Hohe ZeitenMichael Domas